Mintos Gebühren

Mintos – Gebühren auf P2P-Kredite ab Mai 2025

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Ab dem 16. Mai 2025 führt Mintos eine jährliche Verwaltungsgebühr von 0,29 % auf das Volumen neu investierter Kredite über Custom Auto Invest-Strategien ein. Die Gebühr wird täglich auf das verfügbare Guthaben berechnet und monatlich abgebucht. Manuelles Investieren bleibt dagegen kostenfrei. Die Anpassung stellt eine bedeutende Veränderung für viele Anleger dar, da sie die Renditeerwartungen leicht schmälert und eine Neubewertung der Portfolio-Strategien erfordert. In diesem Artikel beleuchten wir die Hintergründe der Gebührenerhebung, erläutern die konkrete Berechnungsweise, diskutieren Auswirkungen auf verschiedene Investorentypen und geben Tipps, wie Anleger ihre Kosten minimieren und ihre Renditen optimieren können.


1. Hintergrund zur Änderung

1.1 Marktumfeld und Konkurrenzdruck

Mintos gehört zu den größten europäischen P2P-Kreditplattformen und verzeichnet über 500.000 registrierte Nutzer sowie mehr als 700 Mio. € an verwaltetem Kapital. Um im zunehmend wettbewerbsintensiven P2P-Segment attraktive Serviceleistungen anbieten zu können, müssen Plattformen wie Mintos ihre Infrastruktur- und Entwicklungskosten refinanzieren. Gebührenmodelle werden daher als ein Instrument eingesetzt, um nachhaltige Erträge und gleichzeitig konstante Innovationen sicherzustellen.

1.2 Historie der Gebührenstruktur

Bislang verzichtete Mintos auf Gebühren für Ein- und Auszahlungen sowie das reine Investieren in Kredite. Nur beim Währungsumtausch fielen bislang geringe Kosten an. Mit der Einführung der Auto Invest-Gebühr schlägt Mintos einen neuen Kurs ein, der bisherige Gratisangebote einschränkt und ein gezieltes Premium-Modell für automatisierte Anlagestrategien etabliert.


2. Details zur neuen Gebühr

2.1 Gebührensatz und Berechnung

Ab dem 16. Mai 2025 erhebt Mintos auf neu investierte Summen über selbst erstellte Auto Invest-Strategien eine jährliche Gebühr von 0,29 %. Die Berechnung erfolgt täglich auf Basis des jeweiligen Guthabens und wird am Monatsende abgebucht. Konkret bedeutet das:

  • Tägliche Berechnung: Das zum jeweiligen Tag vorhandene Investitionsvolumen wird mit dem Jahreszins von 0,29 % pro 365 Tage multipliziert.
  • Monatliche Abbuchung: Die akkumulierten Tagesgebühren werden zum Monatsende vom verfügbaren Saldo abgezogen.

Beispielrechnung:
Ein Anlagevolumen von 1.000 € über den gesamten Monat ergibt eine Jahresgebühr von 1.000 € × 0,29 % ÷ 365 × 30 = 0,24 € monatlich bzw. 2,90 € pro Jahr.

2.2 Geltungsbereich

Die Gebühr gilt sowohl für Investitionen im Primär- als auch im Sekundärmarkt, sofern diese über Custom Loan-Portfolios laufen. Standardmäßige, von Mintos angebotene vorgefertigte Portfolios oder manuelle Investitionen bleiben weiterhin gebührenfrei.


3. Auswirkungen auf Anleger

3.1 Renditereduktion und Gesamtperformance

Die zusätzlichen Kosten von 0,29 % pro Jahr wirken sich wie ein Abzug von der Bruttorendite aus. Angenommen ein Anleger erzielt eine durchschnittliche Nettorendite von 10 % p. a., sinkt diese nach Gebühreneinführung auf etwa 9,71 % p. a.. Bei einem Portfolio von 50.000 € entspricht das einem jährlichen Mehraufwand von rund 145 €.

3.2 Unterschiedliche Investorentypen

  • Kurzfristige Anleger profitieren nur marginal, da die Tagesgebühren bei kurzen Laufzeiten kaum ins Gewicht fallen.
  • Langfristige Buy-&-Hold-Investoren müssen die kumulierten Kosten über Jahre hinweg in ihre Renditeplanung einrechnen.
  • Vielnutzer von Auto Invest sind am stärksten betroffen: Wer täglich reinvestiert, trägt die Gebühren auf dem gesamten investierten Kapital.

4. Strategien zur Gebührenoptimierung

4.1 Wechsel zu manuellen oder vorgefertigten Portfolios

Da manuelles Investieren weiterhin gebührenfrei ist, können Anleger ihre neu investierten Mittel auch ohne Auto Invest verwalten. Alternativ bieten die von Mintos vorgefertigten „Ready Made“-Portfolios eine automatische Diversifikation ohne Zusatzkosten.

4.2 Einsatz externer Tools und Marktplatz-Strategien

Nutzer können externe Aggregatoren und Marktplatz-Tools einsetzen, um Investments zu scannen und manuell nachzukaufen. Diese Kombination aus automatischer Signalerkennung und manuellem Abschluss vermeidet die Verwaltungsgebühr.

4.3 Mischstrategien und Gebührendeckelung

Eine Hybridlösung sieht vor, lediglich einen Teil des Kapitals über Auto Invest laufen zu lassen und den Rest manuell zu managen. So reduziert sich der gebührenpflichtige Anteil und steigert zugleich die Flexibilität.


5. Ausblick und Fazit

5.1 Langfristige Perspektiven für Mintos

Mit der neuen Gebühr reagiert Mintos auf steigende Betriebskosten und den Wunsch nach einer stabilen Ertragsquelle. Langfristig könnte dies zu weiterem Ausbau der Plattformfunktionen und erhöhter Servicequalität führen.

5.2 Handlungsempfehlungen für Anleger

  • Gebührenbewusstsein: Anleger sollten ihre erwartete Rendite unter Berücksichtigung der 0,29 %-Gebühr neu berechnen.
  • Portfolio-Check: Bestehende Auto Invest-Strategien prüfen und gegebenenfalls umstellen.
  • Diversifikation verbessern: Kombinierte Nutzung von gebührenfreien und gebührenpflichtigen Produkten zur Optimierung des Gesamtangebots.

Fazit

Die Einführung der Auto Invest-Gebühr markiert einen Wendepunkt bei Mintos und signalisiert, dass Premium-Features künftig nicht mehr kostenfrei bleiben. Durch strategisches Management und den gezielten Einsatz gebührenfreier Optionen können Anleger ihre Rendite trotz der neuen Abgabe attraktiv halten. Langfristig könnte die Umstellung sogar Verbesserungen in der Plattformstabilität und -entwicklung ermöglichen – ein Aspekt, der alle Nutzer letztlich profitieren lässt.


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